Osteopathie: Möglichkeiten und
Chancen!
Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit!
Von Gesundheit sprechen wir, wenn ein Gleichgewicht (Homoöstase) besteht
zwischen den von innen und außen auf den Organismus einwirkenden Einflüssen
und dessen Fähigkeit auf solche Einflüsse sinnvoll zu reagieren. Ist dies
nicht der Fall, meldet der Körper dies durch Symptome vielfältiger Art, die
wir auch als Krankheitszeichen kennen. Der naturheilkundlich denkende
Osteo-path/Therapeut versucht durch seine Arbeit die selbstregulierenden
Kräfte zu fördern und damit dem Organismus die Möglichkeit zu geben – sein
Gleichgewicht wieder herzustellen - zu gesunden.
Der Vater der Osteopathie ist A. T. Still (1828-1917)
Still verlor durch eine große Tragödie einen Teil seiner Familie. Nachdem er
seine Frau bei der Geburt eines Kindes verlor, starben innerhalb kürzester
Zeit drei seiner Kinder durch eine Meningitisinfektion. Die damals bekannten
Medikamente helfen nicht und Still scheitert mit seinen bisherigen
Vorstellungen von Medizin.
Er
macht sich auf die Suche nach einem neuen Verständnis von Gesundheit und
Krankheit. Er studiert das Miteinander und Zueinander von Knochen Sehnen und
Muskeln und analysiert deren Zusammenspiel. Er untersucht die
Körperflüssigkeiten und stellt fest, wie wichtig funktionierende Gefäßsysteme
sind. Still entdeckt, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt! Die
elementare Beobachtung Stills ist, dass er die Selbstheilungskräfte des
Körpers durch den sanften Druck seiner Hände stimulieren kann.
Still nennt die von ihm entwickelte Behandlungsmethode (1874) Osteopathie. Es
ist einen neue Art der Heilkunde entstanden, die völlig auf die Gabe von
Medikamenten verzichtet. Eine Medizin die keine Symptome behandelt, sondern
den Menschen, den Menschen in seiner „Ganzheit“. Eine Medizin die nicht allein
versucht Krankheiten zu heilen, sondern dem Körper Hilfe zur Selbsthilfe geben
will.
eine andere Sicht vom Menschen - als Individuum - und dessen Störungen und
Krankheiten zu entwickeln. 1874 benannte Still seine Behandlungsform als
Osteopathie. Still ging hierbei von den Naturgesetzen aus und der
Wechselbeziehung der verschiedenen Systeme im Organismus: Der Mensch
reagiert als Einheit! Bereits 1892 wurde die erste osteopathische
Universität in Kirksville (Missouri, USA) anerkannt und eröffnet.
Einer der wesentlichen Leitsätze Stills lautet:
„Der Körper ist Gottes Apotheke. In ihm sind alle Flüssigkeiten, Heilmittel,
befeuchtenden Öle, Opiate, Säuren, Basen und jede Qualität der Heilmittel
vorhanden, die die Weisheit Gottes als notwendig erachtete für die Gesundheit
und das Glück des Menschen“
A. T. Still
Osteopathie im Sinne A.T. Still's ist eine Philosophie, Wissenschaft und
Medizin zugleich.
Die Osteopathie behandelt keine Krankheiten, sondern Menschen, bei denen
eventuell Funktionsstörungen vorliegen!
Osteopathie ist weder Massage noch Chiropraktik noch Physiotherapie. Sie hat
auch nichts mit Spiritualismus oder Geistheilung gemeinsam!
Osteopathie bedeutet im Wesentlichen den Menschen in den Fokus seiner
Handlungen stellen!
Osteopathie ist eine Behandlungsmethode, die sich streng wissenschaftlich an
der Anatomie des Menschen und der embryonalen Entwicklung des Lebens
orientiert. Leben aber, Leben so wie wir es verstehen, definiert sich erst
durch das was wir als Seele und Geist bezeichnen. Nur die Symbiose, das
perfekte, fehlerfreie Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist machen uns zu
dem, was wir eigentlich sind, zum Menschen, zum gesunden Menschen!
Die
Osteopathie kann erfolgreich bei Säuglingen aber auch bei Patienten bis hin
ins hohe Seniorenalter eingesetzt werden. Die Osteopathie ist eine
ganzheitliche Medizin, die schwerpunktmäßig die Diagnose und Behandlung von
Funktionsstörungen erlaubt. Die Therapie erfolgt ausschließlich mit den
Händen! In Amerika, dem Mutterland der Osteopathie, sind alle Osteopathen
Ärzte (D.O.). In Europa ist die Osteopathie anerkannt in Großbritannien,
Finnland, Belgien, Frankreich, Island und in der Schweiz. Andere europäische
Länder arbeiten an Anerkennungsgesetzen. In Deutschland ist die Osteopathie
derzeit noch nicht gesetzlich anerkannt. Die Ausbildung an seriösen Instituten
erfolgt aber nach internationalen Richtlinien. Das fünfjährige
berufsbegleitende Studium endet mit dem Abschluss Osteopath.
Die Osteopathen suchen nach Störungen mit denen sich eventuelle Erkrankungen
und Gesundheitsbeschwerden erklären lassen. Einer der wesentlichen Grundsätze der Osteopathie lautet: „Leben ist Bewegung. Bewegung ist Zirkulation.“ Wo die Zirkulation eingeschränkt wird, verändert sich der aktuelle Zustand, es kann zu krank machenden Veränderungen, zu Pathologien kommen. Kommt die Zirkulation gar zum Stillstand, verändert sich das Leben oder es kann sogar enden. Ein ganz wesentlicher Teil der osteopathischen Therapie zielt deshalb auf die Wiederherstellung des dynamischen Gleichgewichtes, der Zirkulation ab. Durch verschiedene Behandlungstechniken, die in den drei Basisbereichen der Osteopathie eingesetzt werden (Craniosacral [Schädel], Viszeral/Faszial [Eingeweide, Faszien], Parietal [Wirbelsäule, Bewegungsapparat]), versuchen wir die selbstheilenden und selbstregulierenden Kräfte des Körpers so zu aktivieren, dass diese wieder frei
arbeiten können. Das bedeutet: Bei Beschwerden, die über lange Zeiträume
bestehen, kann es zu strukturellen Veränderungen im Muskel, im Gelenk, im Bindegewebe oder an Organen kommen. In diesen Fällen ist eine Heilung nur noch schwierig zu erreichen. Lang anhaltende Gesundheitsprobleme können sich zu schwerwiegenden Krankheitsbildern ausweiten. Bandscheibenveränderungen bis hin zum Bandscheibenvorfall können die Folge nur symptomatisch, nicht grundlegend (kausal) therapierter Erkrankungen sein. Bestehende Narben (Bandscheiben- entfernung, Versteifungen von Wirbelsegmenten oder Gebärmutter-Entfernung mit Senkungserscheinungen o. ä.) können natürlich nicht mehr rückgängig gemacht werden. Hier wird auch die Osteopathie an ihre Grenzen stoßen. In diesen Fällen gilt aber der Versuch, durch osteopathische Behandlungen eine größt mögliche Verringerung der Beschwerden zu schaffen.
Und das alles ohne jede Nebenwirkung!
Wer kann osteopathische Behandlungen in Anspruch nehmen?
Grundsätzlich jeder! Es gibt keine Altersbeschränkung. Je eher eine Behandlung
begonnen wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Einige
Kontraindikationen schließen jedoch eine Behandlung aus.
Ist
die Osteopathie eine abrechenbare Kassenleistung?
Nein! Für gesetzlich Versicherte nicht, erkundigen Sie sich in unserer Praxis
nach den bestehenden Behandlungsmöglichkeiten. Osteopathie ist generell eine
private Leistung. Patienten, die privat- oder privat zusatzversichert sind,
können die von uns in Rechnung gestellten Leistungen in der Regel abrechnen.
Wie läuft eine Osteopathie-Behandlung ab?
Die Erstbehandlung incl. einer ausführlichen Anamnese und Befunderhebung
dauert ca. 60 Minuten. Die weiteren Termine richten sich nach dem
erforderlichen Umfang der Behandlung, in de Regel ca. 40 Minuten Therapiezeit.
Bei Kindern richtet sich die Behandlungszeit im Wesentlichen nach dem
Verhalten des Kindes.
Als mögliche Behandlungsindikationen kommen z. B. in Betracht:
Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern nach schwerer Geburt oder bei
Ess- und Schlafstörungen.
Behandlung von Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen
Kopfschmerz/Migräne
Schwindel/Tinnitus
Allgemeine Schmerzsymptome
Wirbelsäulenbeschwerden
Wirbelsäulenmobilisation
Schulterprobleme (Hüfte/Knie)
Verdauungsprobleme (Magen, Darm, u.s.w.)
Unfallnachbehandlung
Zusammenfassend kann gesagt werden:
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, naturheilkundliche, manuelle
Heilmethode, die alle Gewebe des Körpers in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit
und ihrem Zusammenwirken versteht. Andrew Taylor Still (1828-1917) formulierte
am Ende des 19ten Jahrhunderts die Grundlagen des Osteopathischen Konzeptes.
Diese Grundgedanken haben nicht nur ihre Gültigkeit behalten, sondern werden
heute durch die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse in vielerlei Hinsicht
bestätigt.
"Die Natur heilt, der Arzt hilft."
Dieser Grundsatz ist letztlich auch die Philosophie der "Osteopathischen
Medizin". Der Behandler hat dabei die Aufgabe, die natürlichen Kräfte – die
Ressourcen – im Körper des Patienten zu wecken, zu verstärken, welche dem
Organismus letztendlich die Gesundung und die Gesunderhaltung ermöglichen.
Aber bitte bedenken Sie:
Der Körper benötigt für seine "Heilung" Zeit; eine Behandlung verlangt vom
Körper die Umgestaltung seiner nicht funktionierenden oder gestörten
Regelkreise, die
Änderung
falscher muskulärer Bewegungsmuster, letztlich die neue Ausbalancierung vieler
Teilfunktionen mit vielfältigen Änderungen, und um in der Computersprache zu
bleiben, die Änderung bzw. Anpassung seiner "Software". Solche Veränderungen
und Anpassungen benötigen zur eigenständigen Reaktion des Organismus Zeit.
Daher haben sich regelmäßige Behandlungen alle 6–10 Tage für einige wenige
Wochen bewährt. Später sind in der Regel längere Behandlungs-Abstände und
Kontrollen durch den Therapeuten zum Ingangsetzen und Stabilisieren der neuen
Balancierungsmechanismen erforderlich; mitunter sind auch größere
Behandlungsabstände von 3–4 oder mehr Wochen notwendig.
In osteopathischer Denkweise ist diejenige Behandlung angemessen,
welche der Körper, die Gliedmaßen, die Gelenke oder die
Gewebestrukturen für sich beanspruchen: Der Körper zeigt uns hier mit
seiner Fehlfunktion, was er an Behandlung benötigt. Der Therapeut muss
diejenige Behandlungstechnik anbieten, nach welcher der Körper "ruft".
Somit muss der gut ausgebildete Osteopath alle Behandlungsverfahren
beherrschen. Ein Behandler, der nur Manipulieren (Einrenken), der nur
kraniosakrale Verfahren, also nur einzelne Techniken, beherrscht, kann
dem Körper keine optimale Behandlung anbieten und ist kein "Osteopath".
Erst die Integration eines vielseitigen therapeutischen Spektrums macht
den "guten Osteopathen" aus.